Preisträger 2009
Statement Philpp Seefeldt, Meefisch-Preisträger 2009
"Der Meefisch war für mich ein großes Glück. Eine gute Freundin stieß bei eigener Recherche im Netz auf diesen Wettbewerb und schickte mir einen Link. Der Aufwand für mich selbst war ein kleiner, da ich ein fertiges Buch seit meinem Diplom in der Schublade fertig liegen hatte. Mit der Veröffentlichung hat es bis dato noch nicht geklappt also habe ich das Buch eingereicht. Ich habe wirklich nicht mit dem Hauptgewinn gerechnet und bekam dann etwa zwei Monate nach Einreichnung den überraschenden Anruf. Sie haben gewonnen. So. Das war das erste Mal, dass ich etwas gewonnen habe, ich war wahnsinnig glücklich. Dann ging alles recht schnell, der Feinschliff und die Produktion des Buches mit dem Arena Verlag. Es ist sicherlich hilfreicher, wenn das Buch bereits preisgekrönt ist, bevor es überhaupt veröffentlicht wurde. Das zeigte sich schnell in den Folgemonaten: Interviews mit verschiedenen Tageszeitungen/Zeitschriften und auch für zwei Radiosender. Eine völlig neue Erfahrung für mich, da das Leben als Illustrator sich doch vorwiegend hinter den eigenen vier Wänden abspielt. Diese Anerkennung hat mir auch weitere Türen geöffnet und zwei weitere Auszeichnungen für meine Ida beschert. Alles in allem eine großartige Möglichkeit für junge Illustratoren, da nicht nur Preisgeld und "Ruhm" winken, sondern viel wichtiger: eine Veröffentlichung des eigenen Werkes bei einem großem Verlag."
Der junge Grafiker Philipp Seefeldt aus Berlin hat den diesjährigen "Meefisch-Preis" für die beste Bilderbuchillustration mit seinem Bilderbuch "Ida still im Menschenmeer" und damit das Preisgeld von 2000 Euro gewonnen.
"Ida still im Menschenmeer " ist ein besonderer Stadtführer für Kinder. Die kleine Berlinerin Ida begleitet den Leser durch das Menschen- und Häusermeer der Hauptstadt. Es geht über Kreuzungen und Brücken, vorbei an Baustellen und Staus. Brandenburger Tor, Reichstag und U-Bahn mutieren zu fantastischen Tieren. Hochhäuser kreuzen wie Luxusliner, die Bahn kommt als großer gelber Wurm angerollt. Der Wettbewerbsbeitrag lag bei der Jurysitzung als teilweise gefalteter Entwurf in Pop-Up-Manier vor. "Das Thema, die Buchidee und ihre künstlerische Umsetzung gefielen der Jury auf Anhieb", erinnert sich Grafiker Jan Buchholz aus Hamburg, der Sprecher der sechsköpfigen Fachjury. "Ich finde es großartig, dass Philipp Seefeldts Buch nun im Arena Verlag veröffentlicht wird." Das mit Kinderaugen bestaunte Berlin ist verfremdet, dennoch auf jeder Seite plastisch und auf skurrile Details reduziert - ein wunderbarer Kunstgriff, um Kindern die Angst vor der großen Stadt zu nehmen.
Phillipp Seefeldt wurde 1979 in Stralsund an der Ostsee geboren. Illustration und Design studierte er in Münster. Seit zwei Jahren lebt er als Illustrator und Medien-Designer in Berlin. "Die Stadtkinder am Prenzlauer Berg haben mich zu diesem Buch inspiriert. Wo ich herkomme leben Kinder ganz anders, es ist viel ländlicher und kaum einer kann sich vorstellen, dass man auch als kleines Kind in einer Metropole stille Ecken zum Spielen und Staunen findet." "Ida still im Menschenmeer" ist schon sein drittes Buch, das veröffentlicht wurde.
Bibliographische Angaben:
Philipp Seefeldt
Ida still im Menschenmeer
Ab 4 Jahren
Durchgehend farbig illustriert von Philipp Seefeldt
28 Seiten
Gebunden
12,95 EUR [D]
ISBN 978-3-401-09800-5
2010 hat Philipp Seefeldt für "Ida still im Menschenmeer" drei weitere Auszeichnungen erhalten. Im Februar wurde es als "Bilderbuch des Monats" von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgewählt. Im gleichen Monat erhielt das Buch den "Esel des Monats" der Fachzeitschrift für Kinder- und Jugendliteratur "Eselsohr". Im Oktober erhielt Philipp Seefeldt den mit 5.000 Euro dotierten Kinderbuchpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.
Publikumspreis
Unabhängig von der Juryentscheidung haben die Besucher der Ausstellung bei einer Publikumsabstimmung ihren Favoriten gewählt. Insgesamt 747 von 1871 Besuchern, davon 403 Kinder bis 14 Jahren und 344 Erwachsene, haben ein Votum abgegeben. 117 von ihnen stimmten für die Illustrationen zum Buch "Die stumme Tulpe" von Adél Kovács-Ehret aus Schliengen. Der Text stammt von Kányádi Sándor. Die Geschichte erzählt von der Idee und den Versuch eines Gärtners, allen Blumen den Duft nach Basilikum - seinem Lieblingsduft - angedeihen zu lassen. Im stillen Protest schließt die Tulpe ihre Blütenblätter, lieber möchte sie gar nicht mehr duften"
Reinhold Braun, Vorsitzender des Ortsverbandes Freie Wähler überreichte das Preisgeld von 500 Euro an die glückliche Gewinnerin. Gesponsert wird der Publikumspreis von den Freien Wählern im Gedenken an Horst Martin. Der 2006 verstorbene Stadtrat der Freien Wähler hat diesen Wettbewerb mit ins Leben gerufen, um die Kunst der Buchillustration zu fördern, die Lust am Buch zu wecken, das Lesen zu fördern.
Nur acht Stimmen weniger, 109 Stimmen, bekam der Zweitplatzierte bei der Publikumsabstimmung, der diesjährige Meefisch-Gewinner Philipp Seefeldt. Auf Platz drei mit 92 Stimmen kommt Katja Leuschner aus Halle mit dem Beitrag "Ich, Leonard".
Der Arena Verlag, der 2009 erstmals Partner des "Meefisch"-Bilderbuchpreises ist, möchte mit dem Preis und der Veröffentlichung des Gewinnerbuchs junge Illustratoren in ihrer Arbeit unterstützen und neue Talente finden. "Wir waren von der Qualität der zahlreichen Wettbewerbsbeiträge mehr als überrascht", betont Programmleiterin Isa-Maria Röhrig-Roth.
Die Meefisch-Ausstellung war vom 31. Oktober bis 13. Dezember 2009 im Franck-Haus in Marktheidenfeld zu sehen.
Präsentiert wurden 16 Bilderbuchprojekte, Illustrationen und die dazugehörigen Bilderbuchgeschichten zum Vorlesen und Selberlesen, die zum Wettbewerb eingereicht worden waren. Aus 155 Beiträgen hatte die Jury die Finalisten für die Ausstellung ausgewählt.
Zu den Jurymitgliedern gehörten Isa-Maria Röhrig-Roth, Programmleiterin Arena Verlag, Rebecca Schmalz, Lektorin Arena Verlag, Jan Buchholz, Graphiker aus Hamburg, der den Wettbewerb von der ersten Ausschreibung an begleitet und das Meefisch-Logo gestaltet hat, Elisabeth Hohmeister, freie Bilderbuchrezensentin und Kuratorin im Bilderbuchmuseum Burg Wissem, Sophie Schmid, Illustratorin und Dozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Fakultät Kunstpädagogik und die Leiterin der Stadtbücherei, Susanne Wunderlich.
Der junge Grafiker Philipp Seefeldt aus Berlin hat den diesjährigen "Meefisch-Preis" für die beste Bilderbuchillustration mit seinem Bilderbuch "Ida still im Menschenmeer" und damit das Preisgeld von 2000 Euro gewonnen.
Unabhängig von der Juryentscheidung haben die Besucher der Ausstellung bei einer Publikumsabstimmung ihren Favoriten gewählt. Insgesamt 747 von 1871 Besuchern, davon 403 Kinder bis 14 Jahren und 344 Erwachsene, haben ein Votum abgegeben. 117 von ihnen stimmten für die Illustrationen zum Buch "Die stumme Tulpe" von Adél Kovács-Ehret aus Schliengen. Der Text stammt von Kányádi Sándor. Die Geschichte erzählt von der Idee und den Versuch eines Gärtners, allen Blumen den Duft nach Basilikum - seinem Lieblingsduft - angedeihen zu lassen. Im stillen Protest schließt die Tulpe ihre Blütenblätter, lieber möchte sie gar nicht mehr duften"
